Regulierungen in finnischen und deutschen Casinos – Ein Vergleich

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Regulierungen

Als wirtschaftsstärkste Nation der EU hat der deutsche Markt oft eine Vorbildfunktion für Wirtschaftszweige anderer Länder – dies gilt auch für die Online Casino-Branche, die in Deutschland im Zuge der Pandemie stark gewachsen ist. Gleichzeitig ist Deutschland auch für seine strengen regulatorischen Maßnahmen bekannt, was auf den Online Glücksspielbereich umso stärker zutrifft. Befürworter dieser restriktiven Regulierungspolitik argumentieren, dass strenge Regulierungen notwendig sind, um die Sicherheit von Kundengeldern und die Integrität des Sektors als Ganzes zu schützen, während Kritiker in den Regulierungen unnötige Hürden sehen, die das natürliche Wachstum des Marktes gefährden.

Ein alternatives Modell bot bisher der finnische Markt, der zwar (noch) auf einem staatlichen Monopol basiert, aber nun Schritte in ein ähnliches Lizenzierungsmodell angekündigt hat. Damit soll auch Online Casino-Anbietern, wie es sie auf Kasinohai zu finden gibt, ein Weg in den legalen Betrieb im finnischen Markt geöffnet werden. Doch wie schlagen sich beide Länder angesichts der immer größer werdenden Flut von Online Casino Anbietern?

Entwicklung der Glücksspielregulierung in Finnland

Der finnische Glücksspielmarkt wird seit jeher durch das Innenministerium reguliert. Die einzige Ausnahme ist hier die Lotterie, die speziell von der finnischen Polizeibehörde “Poliisihallitus” kontrolliert wird. Charakteristisch für den finnischen Glücksspielmarkt ist der monopolistische Ansatz, nach dem sämtliche Glücksspielangebote im Land unter der Kontrolle des 1966 gegründeten finnischen Spielautomatenverband Raha-automaattiyhdistys (RAY) stand. Die Organisation verfolgte dabei ein Non-Profit-Modell und Einnamen flossen ausnahmslos in den finnischen Gesundheitssektor, sozialstaatliche Programme oder Maßnahmen zur Bekämpfung von Glücksspielsucht.

Eine Zäsur in der finnischen Regulierungslandschaft ereignete sich 2017, als die RAY mit den ebenfalls staatlichen Sportwettagenturen Veikkaus und Fintoto zusammengelegt wurde. Damit wurden Sportwetten und Glücksspiel in einer einzigen Organisation vereint, die nun weiterhin den Namen des Vorgängers Veikkaus trägt.

Zwar zeichnete sich der finnische Glücksspielmarkt durch eine hohe Freizügigkeit aus, jedoch ist dieser Ansatz zunehmend restriktiv im Umgang mit Offshore-Anbietern. Dies zeigt sich insbesondere in der jüngsten Reform vom Januar 2022, die legale Werbemöglichkeiten in Finnland für diese Anbieter stark einschränkte.

Ende des Glücksspielmonopols?

Seit kurzem steht allerdings ein neuer Meilenstein in der Geschichte des finnischen Glücksspielmarkts in Aussicht. Denn seit Herbst 2022 wird ein neues Lizenzierungsmodell diskutiert, das dem staatlichen Monopol von Veikkaus ein Ende setzen und neue Anbieter in den Markt bringen würde. Eine komplette Abkehr vom Monopol hin zum Lizenzierungsmodell ist bis 2026 vorgesehen.

Die Motivation dahinter liegt unter anderem in der Flut neuer Anbieter aus dem Online Casino Bereich, die den finnischen Markt fluten – aufgrund der fehlenden Regulierung dieser Anbieter entgehen dem finnischen Staat dadurch jährlich potenzielle Steuereinnahmen in Millionenhöhe. Dies würde sich durch die Einführung eines Lizenzierungsmodells schlagartig ändern. Die schiere Anzahl an Online Casino Anbietern auf Vergleichsportalen wie Kasinohai zeigt das immer größer werdende Potenzial dieses Marktes. Eine Abkehr vom staatlichen Monopol hin zum Lizenzierungsmodell würde aber nicht nur höhere Steuereinnahmen auf staatlicher Ebene erbringen, sondern vor allem für mehr Sicherheit für die Kunden sorgen.

Glücksspielregulierung in Deutschland

Insgesamt war die deutsche Glücksspiellandschaft lange von zähen, bürokratischen Hürden für Anbieter geprägt. Kurzzeitig experimentierte auch die Bundesrepublik mit einem monopolistischen Modell, nämlich mit dem ersten Glücksspielstaatsvertrag von 2008. 2012 wurde dann der neue Glücksspielstaatsvertrag eingeführt. Dieser wies jedoch zahlreiche Mängel auf, insbesondere, weil er Online Casinos komplett außen vor lies.

Einen anderen Weg ist das Bundesland Schleswig-Holstein gegangen, das sich nicht am GlüStV beteiligte. Stattdessen arbeitete Schleswig-Holstein mit seinem “Gesetz zur Neuordnung des Glücksspiels”, das Online Casinos fünfjährige Lizenzen gewährte, wenn diese bestimmte Anforderungen erfüllten.

GlüStV 2021 – Vereinheitlichung und Öffnung für Online Casinos

Als Antwort auf den immer stärker wachsenden, aber unregulierten Online Casino-Markt, führte die deutsche Regierung 2021 einen neuen Glücksspielstaatsvertrag ein. Dieser ermöglichte bundesweite Lizenzen für Online Casino Anbieter, wie es in Schleswig-Holstein bereits seit 2012 möglich ist. Mit dem GlüStV 2021 wurde auch die gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder eingeführt, die seit Januar 2023 für die bundesweite Aufsicht und Kontrolle von Glücksspielangeboten im Internet zuständig ist.

Mit diesem Schritt will die deutsche Regierung vor allem die Sicherheit von Spielern, die auf Online Casinos zugreifen, gewährleisten. Dies zeigt sich ebenfalls in den Vorgaben, die lizenzierte Online Casinos in Deutschland einhalten müssen:

  • Maximaler Einsatz pro Spiel: 1 Euro
  • Monatliches Einzahlungslimit (anbieterübergreifend): 1000 Euro
  • Spieldauer pro Drehung (bei Automatenspielen): 5 Sekunden

Während das maximale Einsatzlimit grundsätzliche gegen plötzliche Verluste schützen soll, dient das monatliche Einzahlungslimit zur Prävention von problematischem Glücksspielverhalten. Die Erhöhung der Spieldauer pro Drehung bei Automatenspielen soll wiederum der Auto-Dreh-Funktion eine Regel vorschieben, die zu nur schwer kontrollierbaren Verlusten führen kann.

Fazit

Während Online Glücksspielangebote in Finnland zumindest in der Theorie durch das staatliche Monopol möglich waren, so entgingen dem Staat Steuereinnahmen in Millionenhöhe aufgrund der fehlenden Regulierung zahlreicher privater Anbieter in diesem Bereich. Die Einführung des neuen Lizenzierungsmodells bis 2026 ist ein Zeichen dafür, dass die finnische Regierung nun aber Anpassungsfähigkeit in diesem Bereich zeigt.

Auf dem deutschen Markt war das Anbieten von Online Casino-Angeboten bis vor Kurzem dagegen gar nicht möglich. Erst mit dem neuesten GlüStV haben Online Casino Anbieter seit 2021 eine Möglichkeit, bundesweit legal zu operieren.

Insgesamt haben aber beide Länder noch einen weiten Weg vor sich, wenn es um eine Regulierung geht, die sowohl die Sicherheit der Spieler als auch ein natürliches Wachstum des Marktes gewährleistet.

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